Meine analoge und doch digitale Welt
Als Jugendlicher, in der vorsintflutlichen Zeit der Digitalisierung, war ich einer der Ersten. In den späten 1970ern, lange vor Walkman oder iPod bin ich mit einem Stereo-Kassetten-Rekorder im Rucksack und mit großen Kopfhörern unterwegs gewesen. Sehr zur Verwunderung der Anderen auch beim Ski- und Radfahren.
1986 hatte ich als einer der Ersten ein C-Netz-Telefon…damals ein Kasten mit Handtelefon inklusive Halterung im Auto. Sauteuer, 5 Schilling die Minute.
Auch das erste D-Netz Telefon und der erste Nokia Communicator waren in meinem Besitz. Im Jahr 1988, hatte ich bereits eine E-Mailadresse.
Kehrtwende
Als in den 2000er-Jahren das Smartphone zum Massenphänomen wurden, hat sich bei mir eine Art Umkehreffekt eingestellt. Ich habe mich selbst und meine Umwelt beobachtet und habe meinen persönlichen Nutzen der Digitalisierung immer mehr in Frage gestellt.
Heute versuche ich – soweit es geht – analog zu leben, was eine tägliche Herausforderung ist.
Ich schalte zb mein Telefon in der Freizeit oder bei Besprechungen völlig ab.
Ich verwende Tablet und Laptop zum Arbeiten und auch um mein Leben zu organisieren. Aber in öffentlichen Verkehrsmitteln schaue ich aus dem Fenster und beobachte meine Umwelt, oft als einziger.
Die Zukunft ist menschlich
Ich glaube Menschen werden sich irgendwann wieder besinnen, daß das Smartphone kein Körperteil ist – das Leben auch manchmal rein menschlich stattfinden kann.